Urbilder im Kosmos, Urformen des Lebens

Ein Wandkalender für das Jahr 2025
von Holger Ullmann (Gestaltung) und Hartmut Warm (Planetenfiguren)

Zur Einführung:

Dieser Wandkalender verbindet die Schönheit und Geometrie der in Ernst Haeckels Werk „Kunstformen der
Natur“ abgebildeten Organismen und der von Hartmut Warm gefundenen planetarischen
Bewegungsfiguren.
Die Gestaltung des Kalenders ist wie in den Vorjahren das Werk des Graphikers
Holger Ullmann. Sowohl in den „ Sowohl in den „Kunstformen der Natur“ als auch in den Planetenfiguren kommen gleichartige Formen zum Ausdruck. Der große Astronom Johannes Kepler sprach in seiner Welt-Harmonik von 1619 von Archetypen oder Urbildern, welche verschiedenen Erscheinungen in Natur und Kosmos als Gemeinsames zugrunde liegen. Diese Archetypen sind geometrische, teils stern-, teils blumenartige Figuren, welche
oftmals nach musikalischen Verhältnissen geordnet sind. Sie sind damit Repräsentanten der universellen
Ordnung, die die Schöpfung geheimnisvoll durchzieht. Sie – wie auch die Musik – können uns Menschen
tief berühren, weil diese Urbilder, so Kepler, auch in unserem Inneren verborgen sind und mit den
Erscheinungen in der Erscheinungen in der Außenwelt in Resonanz treten können.
Wandkalender 2025 Haeckel - Keplerstern Verlag Bild 2
Und es sticht einfach ins Auge, was für eine Ähnlichkeit in der geometrischen Gestaltung der
„Kunstformen der Natur“ und der planetarischen Bewegungsfiguren oftmals zu ånden ist. Wieder kann
man die alte hermetische Weisheit zitieren: „Wie oben, so unten.“ Ebenso bestätigt sich Keplers Idee
von Urbildern, welche in der Schöpfung zum Tragen kommen. Nun einige kurze Erläuterungen zum
Hintergrund von Haeckels Werk und zur Entstehung der Planetenfiguren:

Kunstformen der Natur:

Der Biologe Ernst Haeckel (1834 – 1919) veröffentlichte 1899 – 1904 sein Tafelwerk „Kunstformen der
Natur“. Die 100 Bildtafeln zeigen naturgetreue, detaillierte Zeichnungen von verschiedenen ein- und
mehrzelligen, zum Teil ausgestorbenen Organismen wie Strahlentierchen, Staatsquallen, Korallen,
Schwämme, Seeanemonen, Orchideen und viele andere. Die Zeichnungen wurden von dem Lithographen
Adolf Giltsch nach Skizzen und Vorlagen Haeckels angefertigt. In zahlreichen der dargestellten Tiere und
Pýanzen bestimmen geometrische, oftmals sternförmige Figuren die Gestaltung der Wesen.

Wandkalender 2025 Haeckel - Keplerstern Verlag Bild 4

Haeckel schrieb dazu: „Die Natur erzeugt in ihrem Schoße eine unerschöpýiche Fülle von wunderbaren
Gestalten, durch deren Schönheit und Mannigfaltigkeit alle vom Menschen geschaffenen Kunstformen weit übertroffen werden. … Die ‚Kunstformen der Natur‘ verfolgen den Zweck, jene verborgenen Schätze
ans Licht zu ziehen und einem größeren Kreise von Freunden der Kunst und der Natur zugänglich zu
machen. … Damit verknüpfte ich aber zugleich den wissenschaftlichen Zweck, den Einblick in den
Wunderbau der eigentümlichen Organisation dieser Formen, die in den Tiefen des Meeres verborgen oder
wegen ihrer geringen Größe nur durch das Mikroskop erkennbar sind, zu erschließen.“
Die „Kunstformen der Natur“ haben auch über 100 Jahre nach ihrem Erscheinen nichts von ihrer
Anziehungskraft verloren. Sie zeigen eine Seite der Natur, die uns immer wieder in Staunen versetzen
kann. Und wer über diese Wunderwerke der Natur ins Staunen kommt, in dem entsteht meist auch die
Frage, durch welche Kräfte in oder hinter der Natur sie entstehen konnten.

Planetenfiguren:

Genauer muß man von Planetenbewegungsfiguren oder Planetenbeziehungsbildern sprechen. Die Planeten laufen auf annähernd kreisförmigen Ellipsenbahnen um die Sonne. Ihre unterschiedlichen Bewegungen kann man über einen längeren Zeitraum in Beziehung setzen. Dabei entstehen im Laufe von Jahren, Jahrhunderten oder erst Jahrtausenden, je nach beteiligten Planeten, teilweise sehr geordnete geometrische Figuren.

Wandkalender 2025 Haeckel - Keplerstern Verlag Bild 6

Die einfachste Möglichkeit ist, die Beziehung von zwei Planeten aufzutragen. Sie laufen auf Bahnen mit
verschiedenem Abstand um die Sonne. Der innere Planet ist dabei stets der schnellere. Man kann nun
alle paar Tage eine Verbindungslinie zwischen den beiden Planeten auftragen, die Raumgerade genannt
wird. Es kommt nur auf einen kontinuierlichen Zeitabstand an, der Wert ist nicht entscheidend. Dies
geschieht in der Ebene der Ekliptik, in der sich alle Planeten mit nur sehr geringen Abweichungen von
dieser Ebene bewegen. Jedes Planetenpaar zeigt auf diese Weise einen besonderen Rhythmus.

Wandkalender 2025 Haeckel - Keplerstern Verlag Bild 8

Eine der schönsten Eine der schönsten Figuren, die so entstehen, ist die zwischen Venus und Erde, welche wir im Monat Mai sehen und die sich in fast exakt 8 Jahren (nur 2 Tage fehlen) bildet. Dann beginnt sich der Ablauf, leicht versetzt, zu wiederholen. Etwas komplizierter ist die Sichtbarmachung der Beziehung zwischen je drei oder mehr Planeten. Dabei spielt die Konjunktionsstellung eine entscheidende Rolle. Zwei Planeten sind in Konjunktion, wenn sie exakt auf einer Linie mit der Sonne liegen, und zwar auf der gleichen Seite von ihr. Sie haben dann den kürzest möglichen Abstand und damit die größte Kraftwirkung aufeinander.
Man kann nun die Raumgeraden zwischen zwei Planeten immer dann auftragen immer dann auftragen, wenn einer von ihnen eine Konjunktion mit einem dritten hat. Eine andere Möglichkeit ist, einen der beteiligten Planeten aus Sicht eines anderen bei seiner Konjunktion mit dem dritten aufzutragen. Auf diese beiden Arten entstehen Figuren, wie sie hier in den meisten der gezeigten Bilder zu sehen sind.

Wandkalender 2025 Haeckel - Keplerstern Verlag Bild 10

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