Hartmut Warm: Die Signatur der Sphären
Für mich war Hartmut Warm eine der Entdeckungen auf dem DAV-Kongress in Karlsruhe. Warm, kein Astrologe, sondern ein Ingenieur mit der Fähigkeit des Staunens und des weiten Herzens, schaut auf besondere Weise das Spiel der Planetenumläufe im Sonnensystem an – und erkennt bei seiner Schau, welche wunderbaren Muster die Planeten an den Himmel zeichnen.
Dass die Venus im Verlauf von 8 Jahren, die 5 synodischen Umläufen der Venus entsprechen, einen Fünfstern an den Himmel zeichnet, wissen wohl die meisten Astrologen und sonstigen Sterngucker. Dass sich aber auch aus dem Wandel der Verbindungslinien zwischen zwei sich jeweils bewegenden Planeten faszinierende geometrische Muster ergeben, erwartet kaum jemand. Aber es ist so: Die Wandelsterne unseres Sonnensystems bewegen sich nicht nur in Zyklen und Rhythmen, sondern sie bilden zugleich untereinander ästhetisch anrührende Muster – Muster, die nicht selten komplexen Blüten gleichen.
Hartmut Warm hat aus seiner Entdeckung ein Buch gemacht, eine umfassende Publikation, in der er ein Panorama astronomischer, aber auch harmonikaler, philosophischer, musikalischer und mathematischer Überlegungen anbietet. Die Sicht von Kepler wird ebenso erarbeitet und dargestellt wie die Perspektiven moderner Astronomie und sonstiger Naturwissenschaft. Ein umfangreicher Anhang weist die technischen, geometrischen, arithmetischen und musikalischen Ansätze und Argumente nach.
Beim Lesen kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Dass der Himmel “schön” ist, ahnen wir allnächtlich, wenn wir in die funkelnden Sterne blicken. Dass er im Verfolg zeitlich sich bildender Konstellationen zusätzlich schönste Blumen und Figuren malt, erkennen wir jetzt. – Es gab in Astronomie und Astrologie in Deutschland mit Dr. Theodor Landscheidt bereits im vorigen Jahrhundert einen modernen Kepler. Seine Publikationen “Wir sind Kinder des Lichts”, “Astrologie – Hoffnung auf eine Wissenschaft” und “Sun, Earth, Man – A mesh of cosmic oscillations” sind unvergessen. Nun haben wir mit Hartmut Warm einen neuen Vertreter einer spiritualisierten und musischen und zugleich exakten Perspektive auf den Kosmos. Er lehrt uns auf eigene Weise schauen und staunen.
Dr. Christoph Schubert-Weller
in: DAV-Rundbrief, 4/2007