Rezension

Rezension zu „Songs from a distant Galaxy / Lieder einer fernen Galaxie“ / Matthias Busch

In einer unruhigen und aufrüttelnden Zeit großer Krisen und Veränderungen wächst in der Menschheit das Bedürfnis nach Sicherheit, Harmonie und Ordnung, also nach dem, was in Goethes Worten „die Welt im Innersten zusammenhält.“ Ein Blick in den Sternenhimmel kann auf eine gewisse Art beruhigend wirken, weil wir in den Sternen etwas von der ewigen kosmischen Ordnung erspüren können. Wir ahnen vielleicht, dass der Kosmos ein lebendiger Organismus ist, ein heiliges Gewebe, das von der „Harmonie der Sphären“ (vgl. Pythagoras) durchstrahlt wird. Es ist dies eine Erkenntnis, die Astronomen, Mathematiker und Musiker auf interdisziplinäre Art und Weise zusammenführt. Moderne Wissenschaftler wie Hartmut Warm („Der Sternen-Organismus“, Hamburg 2022) bestätigen in ihren Forschungsergebnissen eine „Signatur der Sphären“ und zeigen auf, dass es Entsprechungen gibt in der Geometrie und Symmetrie von Planetenbahnen, den Intervallen der Musik und den Formenbildungen in der Natur wie z.B. in sternartig organisierten Blütenformen oder Schneeflocken. Eine „tönende Sphärenharmonie“ durchwirkt den gesamten Kosmos.

Der Musiker, Komponist, Musikpädagoge und Autor („Der Lichtpalast“) Matthias Busch (*1964) bezieht sich auf diese Zusammenhänge und hat eine neue CD mit dem Titel „Songs from a distant Galaxy“ veröffentlicht. Es handelt sich hierbei um Eigenkompositionen, die Matthias Busch im Rahmen seiner Performance „Tönende Sphärenharmonie – eine musikalisch-visuelle meditative Zeitreise in unser Sonnensystem“ zum Einsatz bringt. Dabei begleitet er mit sphärischer Piano-Musik selbst erstellte Filme über die im Zeitraffer erfassten Planetenbewegungen und die dabei sichtbar werdenden Mandala-artigen, sich wunderschön abzeichnenden Formen im Universum (nach dem Programm „Signatur der Sphären“ von Hartmut Warm).

Die insgesamt 14 Songs mit einer Gesamtspieldauer von gut 60 Minuten führen uns auf eine Reise in kosmische Weiten. In eingängigen Piano-Sounds – meist mit atmosphärischem Echo-Klang unterlegt – ruft uns die Venus, wird ein Sternengebet oder eine Sonnenhymne zelebriert. Wir dürfen den Tanz der Plejaden mittanzen, interstellare Lichtströme durch uns ziehen lassen, ehe zum Schluss eine majestätisch anmutende Sonnensymphonie erklingt. Diese kosmischen Harmonien erzeugen eine überzeugende Mischung aus melodisch-runder Nähe (z.B. das neo-klassische „Prélude Cosmique“) und spielerischer, in synkopischen Rhythmen notierter Fremdheit („Tanz der Plejaden“). Die „Lieder aus einer fernen Galaxie“ sind ein Hörerlebnis der besonderen Art. Sie wecken in uns Neugier auf fremde, unbekannte Sphären und eine Sehnsucht nach Weite, nach Ausdehnung unseres Bewusstseins, ja nach einem neuen Mythos der kosmischen Einheit allen Seins. Sie lassen uns träumen von einer Zukunft, in der wir für die Harmonie der Sphären geöffnet und als Menschheit gereift sind, von „Mutter Erde“ aus einen Wohlklang ins Universum verströmen zu können.

Burkhard Lewe
in LOGON
Magazin für Transformation
Nr. 15, Juli 2023